Veröffentlicht am: 13.04.2020.
Sie können mithelfen, in Ihrem Kind eine lebenslange Freude am Lesen zu wecken. Während Ihrem Kind in der Schule das Lesen beigebracht und geübt wird, können Sie von Lehrern nicht erwarten, Ihr Kind zusätzlich für das Lesen zu begeistern. Wie bei so viele anderen Dingen spielen auch beim Lesen die Eltern eine entscheidende Rolle und es ist nie zu früh, damit zu beginnen. Selbst Kleinkinder profitieren enorm davon, wenn ihre Eltern ihnen vorlesen. Wenn Sie keine Initiative ergreifen, um Ihrem Kind beim Lesenlernen zu helfen, kann es sein, dass es später in der Schule nicht gerne lesen wird. Kinder neigen dazu, Videospiele oder andere Aktivitäten zu bevorzugen. Dennoch bleibt ihnen auch genug Zeit, um zu lesen.Der vorrangige und offensichtlichste Nutzen des Lesens ist, dass man sich, wenn man Lesen kann, in der Welt zurechtfindet. Das ist aber nur einer der vielen Vorteile. The Rose Review, eine unabhängige Untersuchung zu den Grundschullehrpläne, weist darauf hin, dass „eine Verbindung zwischen der eingehenden Beschäftigung mit Geschichten und Literatur und der emotionalen Entwicklung von Grundschulkindern besteht.“
Die Vorteile, wenn man einem Kind die Freude am Lesen mitgibt, sind beachtenswert. Ein Kind bekommt durch das Lesen unter anderem die Möglichkeit:
Es ist nie zu früh, um damit zu beginnen, Ihrem Kind vorzulesen. Eine der besten Möglichkeiten, um Ihrem Kind die Schlüsselkompetenz des Lesens zu vermitteln, ist es, Ihrem Kind jeden Tag – zum Beispiel vor dem abendlichen Schlafengehen 20 bis 30 Minuten lang – vorzulesen. So legen Sie auch die Grundlage für eine lebenslange Freude am Lesen. Das Vorlesen hilft Ihrem Kind außerdem, Wörter kennenzulernen und geschriebene Texte besser zu verstehen - und zwar vom ersten Tag an.Wenn Ihr Kind beginnt, selbständig zu lesen, lesen Sie ihm weiterhin vor, aber lassen Sie auch Ihr Kind vorlesen. Lesen Sie sich gemeinsam und abwechselnd verschiedene Abschnitte und Passagen vor. Helfen Sie Ihrem Kind auch, neue Wörter zu verstehen, indem Sie ein bestimmtes Wort bewusst nicht aussprechen und auf diese Weise Ihr Kind dazu auffordern, es zu artikulieren. Eine weitere großartige Strategie ist es, ein Wort falsch auszusprechen, um zu sehen, ob Ihr Kind Ihren Fehler bemerkt. Ihrem Kind beim Lesenlernen zu helfen, ist eine der besten Möglichkeiten, seine Selbstvertrauen beim Lesen zu stärken. Bleiben Sie also so lange wie möglich dabei.
Es gibt vieles, das Sie tun können, um Ihr Kind zu einer Leseratte zu erziehen. Wenn Sie dem Lesen zu Hause viel Aufmerksamkeit widmen, werden Sie dieses Ziel schnell erreichen. Ein Bericht der Vereinigung The Common Sense Media sagt dazu Folgendes: „Eltern können ihre Kinder zum Lesen ermuntern, indem sie gedruckte Bücher zu Hause haben, diese selber lesen und sich täglich Zeit nehmen, um ihre Kinder beim Lesen zu begleiten."
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer Zugang zu neuem und interessantem Lesematerial hat, indem Sie ihm so früh wie möglich einen Bibliotheksausweis besorgen. Besuchen Sie wöchentlich die öffentliche Bibliothek und nehmen Sie sich genug Zeit dafür, damit Ihr Kind die vielen Bücher erforschen kann. Nutzen Sie die von Ihrer Bibliothek veranstalteten Leseprogramme für Kinder auch im Sommer, damit das Lesen zu einer ganzjährigen Tätigkeit wird, und treten Sie einem Buchklub bei, um Ihrem Kind aktiv die Freude am Lesen zu vermitteln. Bauen Sie eine Hausbibliothek auf, damit Ihr Kind immer Zugang zu einer größeren Auswahl an Büchern hat, ohne diese in der öffentlichen Bibliothek holen zu müssen. Legen Sie Wert darauf, sich mit Ihrem Kind gemeinsam Zeit zu nehmen, um Bücher, die Ihr Kind liest, zu besprechen. Stellen Sie Ihrem Kind unterschiedliche Fragen zum Buch, auch zur Handlung und zu den Protagonisten. Suchen Sie nach Möglichkeiten, um Ihrem Kind zu helfen, die Handlung eines Buches nachzuvollziehen und sich genauer mit dieser Handlung auseinanderzusetzen. Geben Sie nicht auf, wenn Ihr Kind eher ungern liest. Irgendwann werden Sie ein Buch oder eine Buchreihe finden, die Ihr Kind begeistern wird. Sie sollten Ihr Kind aber nicht überfordern. Indem Sie jeweils nur ein Kapitel oder einen Abschnitt lesen, wird sich Ihr Kind nicht in die Ecke gedrängt fühlen.
Wenn ein Kind merkt, dass das Lesen lustig und unterhaltsam ist, wird es auch von sich aus gerne lesen. Als Eltern können Sie viel tun, damit das Lesen für Ihr Kind unterhaltsam ist. Beachten Sie dabei immer die Interessen Ihres Kindes und konzentrieren Sie sich auf Bücher, die Ihrem Kind gefallen. Kinder mögen das Vertraute. Suchen Sie also nach einer Buchreihe, die für das Alter Ihres Kindes geeignet ist. Ihr Kind wird Gefallen daran finden, die Abenteuer der gleichen Protagonisten von einem Buch zum nächsten mitverfolgen zu können. Sollten Sie kein Buch finden, das Ihrem Kind gefällt, fragen Sie in Bibliotheken, die Kinderbücher führen, oder in der örtlichen Buchhandlung nach.Ihr Kind wird das Lesen unterhaltsamer finden, wenn es der Handlung gerne folgt. Schaffen Sie für Ihr Kind eine lesefreundliche Umgebung, die weit weg vom Fernseher und anderen Ablenkungen ist. Sie können einen bequemen Sitzsack in eine Ecke stelle oder ein lauschiges Plätzchen am Fenster oder in einem Wandschrank einrichten, sollten dabei aber immer auf eine gute Sitzgelegenheit und eine ausreichende Beleuchtung achten. Sie können auch einige Lieblingskuscheltiere Ihres Kindes in die Leseecke legen. Zudem sollte sich ein Bücherregal in der Nähe der Leseecke befinden, das eine Auswahl an Lesematerial, auch Magazine, enthält. Suchen Sie auch nach Lese-Apps und laden Sie eines, das Ihrem Kind gut gefällt, auf sein Tablet oder Smartphone.
Fördern Sie die Lesekompetenz Ihres Kindes und helfen Sie ihm, diese zu verbessern. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie dies tun können, aber Leseprogramme von Bibliotheken sind eine guter Beginn. Die Bücher, die Sie zu Hause haben, sollten der Lesekompetenz Ihres Kindes entsprechen, um Frustrationen zu vermeiden. Suchen Sie nach Gelegenheiten, um unterschiedliche Aspekte der Bücher mit Ihrem Kind zu besprechen. Sie können sich zum Beispiel das Buch, das Ihr Kind gerade liest, als Hörbuch anhören und mit ihm die beiden Version vergleichen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Ihr Kind, nachdem es ein Buch gelesen hat, die Verfilmung des Buches schauen zu lassen und es dann fragen, was ihm in den beiden Versionen besonders gut gefallen hat und ob ihm Unterschiede aufgefallen sind.Machen Sie das Lesen zu einer interaktiven Erfahrung, indem Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen. Wenn Sie ein Buch zusammen lesen, fragen Sie Ihr Kind, was es denkt, dass als nächstes passieren wird, oder wer seine Lieblingsfigur im Buch ist und aus welchen Gründen. Helfen Sie Ihrem Kind seine Rechtschreibkompetenz zu verbessern, indem Sie einige wenige Bücher auswählen, die leicht über der Lesekompetenz Ihres Kindes liegen, es aber dennoch interessieren. Wenn Ihr Kind auf neue Wörter stößt, schauen Sie gemeinsam mit ihm die Definition dieser Wörter im Wörterbuch nach und ermutigen Sie Ihr Kind dazu, diese neuen Wörter in eigenen Sätzen zu verwenden. Wenn Ihr Kind später wieder mit diesen Wörtern in Berührung kommt, wird es Sie wiedererkennen. Das wird das Selbstvertrauen Ihres Kindes stärken und es dazu ermutigen, weiterzulernen.
Nur allzu oft unterschätzen Eltern den starken Einfluss, den sie als Vorbilder haben. Sie können von Ihrem Kind nicht erwarten, dass es gerne liest, wenn Sie selbst nie lesen. Lassen Sie Ihr Kind also sehen, wie Sie ab und zu ein gutes Buch genießen. Wenn Sie kein eifriger Leser oder keine eifrige Leserin sind, probieren Sie anderes Lesematerial aus. Legen Sie Lesezeiten für die ganze Familie fest – ein oder zwei Mal pro Woche sollte ausreichen – und lesen und genießen Sie Bücher gemeinsam. Wenn Sie unterwegs sind, weisen Sie Ihr Kind auf Schilder, Speisekarten und andere Drucksachen hin und lesen Sie diese gemeinsam laut.
Wie immer gilt auch hier wieder der Grundsatz, dass Sie Ihr Kind nicht zum Lesen zwingen sollten. Der sanfte Weg ist immer der Bessere. Wenn Ihr Kind sich zum Lesen gezwungen fühlt, kann es negative Gefühle entwickeln und wird immer weniger bereit sein, zu lesen. Es gibt Kinder, die Spätzünder sind, wenn es um das Lesen geht. Seien Sie also geduldig und geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, die Freude am Lesen selbst zu entdecken.Auch wenn Ihr Kind viel zu Hause liest, wird die Schule eine große Rolle auf seinem Weg zum aktiven Leser spielen. Verfolgen Sie daher die Lesefortschritte Ihres Kindes in der Schule mit. Achten Sie auf potenzielle Leseprobleme Ihres Kindes. Kann Ihr Kind dieselben Wörter wie gleichaltrige Kinder artikulieren? Hat Ihr Kind dieselbe Kompetenz wie Gleichaltrige, wenn es um sight words (Wörter, deren Bedeutung und Aussprache unmittelbar beim Sehen der Buchstaben aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann) geht? Kann Ihr Kind die Bedeutung eines Wortes aus dem Kontext erschließen? Wenn Sie potenzielle Warnsignale bemerken, suchen Sie das Gespräch mit dem Lehrer/der Lehrerin Ihres Kindes. Wenn Sie zusammenarbeiten, können Sie gemeinsam potenzielle Probleme rechtzeitig abfangen. Es ist zudem weitaus besser, sich eines Problems dann anzunehmen, wenn Ihr Kind noch jung ist, als es viel zu spät zu entdecken.
Machen Sie Ihrem Kind ein besonderes Geschenk: Die Freude am Lesen
Es macht keinen Unterschied, ob Ihr Kind bereits die Grundschule oder erst die Kinderkrippe besucht. Kinder sind nie zu jung, um ihnen zu helfen, ihre Leidenschaft fürs Lesen zu entdecken, und Eltern sollten dabei eine entscheidende Rolle spielen. Lösen Sie sich von der Überzeugung, dass das Lesen etwas ist, was in der Schule erlernt und geübt wird, und sehen Sie das Lesen als eine Tätigkeit, die zu Hause beginnt und die die ganze Familie teilt. Das beste, das Sie tun können, ist es, Ihrem Kind ein positives Vorbild zu sein und mit Ihrem Kind gemeinsam aktiv daran zu arbeiten, eine Freude am Lesen zu entwickeln. Diese Freude wird langsam aber sicher wachsen und Ihr Kind wird die Belohnung dafür ein ganzes Leben lang ernten können.